Am letzten Montag 17.09 wurde ich eingeladen beim Fernsehsender Phoenix zu sprechen.
Das war das erste Mal, dass ich im Fernsehen, zu einem Live-Interview eingeladen wurde.
Titel der Live- Sendung war: „Deutsch-Türken – Zwischen zwei Welten“.
Ich kenne die Türkei zwar nicht,
bin auch keine Deutsch-Türkin,
aber das Thema „zwischen zwei Welten“ kenne ich sehr gut,
bzw. , wir müssen über diesen Ausdruck „zwischen zwei Welten“ reden,
denn damit beschäftige ich mich seit Jahren.
Wenn Du meine Artikel liest und einige meiner Reden gehört hast,
wirst Du schnell bemerken, dass es das Thema ist, das mich nicht gleichgültig lässt.
Worum ging es in der Sendung?
Die Moderatorin der Sendung war Ina Baltes.
Ein weiterer Gast war Erren Güverc, der in der Politikberatung tätig ist.
Der Schwerpunkt meines Gesprächs war „das Leben in zwei Welten“.
Sein Schwerpunkt im Gespräch war das Thema Türkei und die Deutsch-Türken.
Ich fand seine Antworten sehr klar und verständlich,
und er war sehr redegewandt.
Die Interviews wurden in verschiedenen Sendungsformaten gezeigt.
In der ganzen Sendung ging es um die Themen:
Mesut Özil,
um „Deutsch-Türken“,
warum sie sich benachteiligt fühlen,
was nun wirklich Heimat bedeutet,
und ob es gut für jemanden ist, „zwischen Welten“ aufzuwachsen,
oder ob es letztendlich ein Problem sein kann.
Die Antworten, die ich gegeben habe,
gelten für alle Personen, die mit verschiedenen Kulturen aufwachsen.
Zwei Welten?
Ich würde gerne nochmal auf den Aspekt der zwei Welten zu sprechen kommen.
Leider konnte ich das in der Sendung nicht ganz ausführlich beschreiben.
Wenn man binational ist, oder Eltern hat, die ausgewandert sind,
dann ist viele Sprachen sprechen, verschiedene Verhaltensweisen und Denkweisen haben,
verschiedene Feste feiern, etwas ganz Normales.
Man kennt ja nichts anderes.
Wie auch?
Man weiß nicht, wie es ist, nur mit einer Sprache, einer Kultur, einer Nationalität aufzuwachsen.
Mehrere Kulturen zu haben ist demnach die Realität.
Die Schwierigkeiten kommen erst, wenn die Umgebung,
also die anderen sagen,
dass diese Realität nicht richtig ist- also falsch ist,
und dass man sich für eine Welt entscheiden muss.
Das können die Eltern sein, die Lehrer, die Mitschüler, die Freunde, die Kollegen, die Zeitungen ect…
Viele nehmen sich das Recht heraus, über Menschen zu urteilen,
ohne dass sie überhaupt wissen, wie ihr Leben oder ihre Situation aussieht.
Das gilt auch für Eltern, die ihre Kinder zu „unikulturellen Personen“ erziehen wollen,
und ihnen Druck machen.
Die Eltern selber haben andere Erfahrungen gemacht und können das Leben ihrer Kinder nicht ganz nachvollziehen.
Das Konzept der zwei Welten, drei Welten oder vier Welten, trägt nicht dazu bei, Probleme zu lösen,
sondern verstärkt den Druck sich für eine Seite entscheiden zu müssen.
Denn wenn man sich generell für etwas entscheiden muss,
zum Beispiel für einen Pulli, ein Auto, ein Essen, einen Partner,
dann entscheidet man sich doch nie für die schlechtere Option, sondern immer für die Bessere.
Man freut sich, eine gute Entscheidung getroffen zu haben.
Das bedeutet, dass die „Welt“ für die man sich entscheidet die Bessere ist.
Und die andere Welt? Sie ist trotzdem da und hat trotzdem Einfluss auf einen.
Sie wird als die weniger beste Option gesehen.
Das sollte nicht sein!
„Welten“, „Kugeln“, „geteilt sein“, „halb/halb“:
Dieses unabhängige Betrachten von Kulturen voneinander,
und diese bildlich als Welt oder Kugeln darzustellen,
ist kein positives Bild.
Es ist negativ konnotiert und ruft automatisch Konflikte hervor.
Eine einzige Einheit
Vielmehr sollte man das Konzepte einer einzigen Einheit nutzen:
Eine Einheit, die aus verschiedenen Komponenten besteht.
Bildlich wäre dies also ein Puzzle, eine Pizza, ein Strickmuster, ein Teppich…
Wenn man alle Situationen jetzt unter diesem Standpunkt aus betrachtet,
dann würde sich die Frage nach einer Entscheidung nicht stellen.
Es würden zwar und wahrscheinlich bestimmte Teile in bestimmten Bereichen dominieren,
anderen würden weniger Einfluss haben, aber alle Teile gehören einem Ganzen an.
Die Teile können sich verändern, größer oder kleiner werden.
Dieses Konzept zu nutzen, um im Fall der Sendung „Deutsch-Türken“ zu beschreiben,
ist die beste Option.
Zu diesem Thema der „einzigen Einheit“ habe ich auch ein Video gemacht.
Die Sendung
Die Mitarbeiter bei Phoenix sind alle sehr offen und zuvorkommend,
sowohl in der Regie als auch mit allen anderen Mitarbeitern, mit denen man zu tun hat.
Alles wurde zeitlich so organisiert, dass kein Stress aufgekommen ist.
Besonders toll war es in der Maske, wo mich Ralf Buder geschminkt hat.
Auch wenn man es nicht wahrhaben will, professionell geschminkt zu werden, ist eine tolle Erfahrung! 🙂
Falls Du die Sendung siehst oder gesehen hast, schreib mir Deine Meinung!
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